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Reisevorbereitung

27.11.2010

Versicherungen überprüfen, Pflanzen jemandem Vertrauenswürdiges abgeben, Post umleiten, Visa beantragen, Traveller Cheques besorgen, Wohnung untervermieten, Faserpelz ersetzen ...

Ihr kennt all die guten Reisevorbereitungslisten, die man heute nicht mehr aus dem vergilbten Ordner nimmt, wie dies meine Mutter bei unseren Sommerferien jedes Jahr zu tun pflegte, sondern direkt aus dem Internet runterlädt. Worauf muss ich achten, damit mein Haus nicht Ziel eines Einbruchs wird? (Da gibt es übrigens eine wunderbare Liste online, die ich selber geschrieben habe für einen unserer Kunden.) Worauf muss ich achten bei der Versicherungsdeckung? (Dazu kann ich den Beobachter empfehlen, die Webseite war wirklich sehr hilfreich.) Worauf muss ich achten beim Packen der Reiseapotheke? (Da empfehle ich eher die Apotheke als das Internet.) Und so weiter.

Als alte Listenfreunde haben wir uns sogleich ein A1-grosses Packpapier an die Türe gepappt und mit viel Enthusiasmus in winziger Schrift Punkt unter Punkt gesetzt. Glücklicherweise stellte sich bald mal heraus, dass A2 genügt hätte oder aber wir unsere Notizen auch in einer lesbaren Schrift hätten anbringen dürfen. Im Gegensatz zur Tafel unserer Eltern, bzw. Schwiegereltern, denen wir jetzt zwei Jahre lang neidisch beim Listenschreiben über die Schultern gelinst haben (siehe www.alua.ch), hält sich unsere Reisevorbereitung nämlich in Grenzen. Oder würde sich zumindest in Grenzen halten, wenn wir nicht neben Afrika auch noch Nicos Gap Year, verschiedene Parties und die nächsten Beachvolleyball-Ferien planen wollten. Aber ist nicht genau das auch der Grund, weshalb es Zeit geworden ist, wieder mal zu gehen? Planen, überlegen, planen, organisieren. So ein Schweizer Alltag ist schon ein „ewiges sich überlegen, was noch zu tun ist“. Am Schlimmsten finde ich es, wenn ich beginne, meine Freundinnen „abzuhaken“. Die hab ich dort getroffen, diese hab ich schon länger nicht mehr gesehen, wir könnten mal essen gehen, die sehe ich noch an diesem Fest, da kann ich sie noch wegen den Ferien fragen... Es wird Zeit, wieder mal vier Monate lang alles so richtig zu vergessen und sich mit anderen Fragen zu beschäftigen. Beispielsweise wo schlafe ich heute Nacht? Wie verhalte ich mich, wenn ein Nashorn angreift? Wieviel Wert hat ein Foto?

Und wem das jetzt etwas viele Gedankensprünge auf wenigen Zeilen waren, der kann nun nachvollziehen, wie die Gedanken momentan in meinem Hirn Grashüpfer spielen. Wie Dumbledore das so schön sagt: „I sometimes find, and I am sure you know the feeling, that I simply have too many thoughts and memories crammed into my mind.“ Nun wir haben keine magischen Gedankensortierhilfen, dafür Packpapier und Filzstift und gute Freunde, die uns hoffentlich nicht böse sind, falls es am Abschiedfest kein Bier gibt oder wir einmal ihren Geburtstag vergessen.


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